Warum ich Single bin



Den Folgenden Text muss ich stellenweise in eine dicke Watte von Humor stecken, um diese Geschichte ertragbar zu machen - zum einen für den Leser, denn ich will ja nicht als Jammerlappen trumpfen, aber auch und vielleicht vor allem für mich. Meine Geschichte aufzuschreiben bringt mir oft sehr viel Klarheit und Klarheit ist wie die Freude und die Liebe ein natürlicher Normalzustand. Alles andere sind nur kurze, vorübergehende aber notwendige Abnormitäten.

 

Werde Dir klar welches Spiel du gerade spielst.

 

Viele Menschen haben Angst alleine zu sein und einige stürzen sich sogar bewusst in den Abgrund, nur um keine Zeit mit sich selbst verbringen zu müssen. Da hatte ich gute Vorbilder in der Familie, aber vermutlich hatte man früher dieses Denken mit in die Wiege gelegt bekommen. Ich habe dieses Problem nicht. Eine Partnerschaft? Was ist das? Ich hatte zwar schon einige unglückliche Liebesbeziehungen, die spätestens an der Bettkante endeten, aber als Gott die Partnerschaften zuwies wurde mir scheinbar nur eine zugewiesen. Ich lasse es euch wissen wenn ich diesen kostbaren Schatz gefunden habe. Für die meisten Mädels war ich schlussendlich betrachtet als Seelenmülleimer gut genug, aber spätestens wenn der gut aussehende Schönling von nebenan über den Weg lief war ich bestenfalls noch die Ersatzgeige, die man alle paar Jahre mal aus dem Schrank holt. Tolle Aussicht „Lückenbüßer“ für Frauen oder noch besser ausgedrückt eine offene Beziehung ohne Sex.

 

Ich stelle mir in letzter Zeit ziemlich oft die Frage: „Wo könnte das Ursachen-Problem sein?“ Liegt es daran, dass ich zu schüchtern bin und körperbehindert? Das habe ich lange Zeit als „Ausrede“ benutzt, aber das wäre wieder das eigene Problem im Außen suchen. Vielleicht war es ein Ereignis im frühen Kindheitsalter, wo viele kleine Traumata auf unser unbeflecktes Bewusstsein einfallen und wir so unsere Ego-Grundmauern errichten, die wir in der Kindheit als Schutz brauchen, uns im Erwachsenenalter aber eher im Weg stehen. So könnte es sein, aber mein erstes Trauma liegt vermutlich noch weiter zurück. Am Tag meiner Geburt brachte meine Mutter Zwillinge auf die Welt. Mein Geschwisterchen war laut Erzählungen meiner Eltern eine Totgeburt. Vielleicht war es das? Auch das könnte sein, aber wenn es so wäre, würde es mich dann nicht mehr berühren? In diesem Punkt stehe ich vor einem Rätsel, aber was immer es auch für ein Angstmoment war, es hat vermutlich eine Angstblockade in mir entstehen lassen, die sehr tief im Bewusstsein verankert ist. Oder ist dieser Glaubenssatz wieder nur eine Ausrede?

 

Ehrlicher Weise muss ich sagen, habe ich Freundschaften zur Frauenwelt, die waren und manche sind es heute noch pure empathische Bindungen, die nie dafür gedacht waren auch nur in die Nähe einer Bettkante zu kommen. Diese Bekanntschaften gibt es heute immer noch, zwar nicht mehr so Dicke wie in Zeiten des Höhenflugs, aber echte Freundschaften sind oft tief verwurzelt … fasst so wie der Lebensbaum selbst. Meinen letzten Geburtstag habe ich mit meinen engsten männlichen und weiblichen Freunden gefeiert. Die meisten habe ich Jahre lang nicht mehr gesehen. Ich weiß aber, jeder einzelne von ihnen würde jederzeit für mich die Hand ins Feuer legen. Von dem her kann ich sehr stolz auf mich sein, denn ich habe relativ viele gute Freunde, die mir sehr viel bedeuten und ich denke, das beruht auf Gegenseitigkeit. Das Schöne ist, viele meiner freundschaftlichen Beziehungen haben sich vermehrt und haben bereits bei Mr. oder Mrs. Wright angeklopft.



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